Park Avenue

Abend

Ginny lief durch die kalten Straßen um die letzten EInkäufe zu machen.
Sie hatte vorhin noch einen Auftritt gehabt und wurde langsam hungrig.
Obst und sonstigen Kram hohlte sie nur für ihre mennschlichen Gäste, sie selbst hatte Hunger auf Blut.
Ihre Eckzähne waren schon einsatzbereit, sie leckte leicht über die schon vorhandenen Spitzen.

Jules kam aus einer kleinen Nebengasse heraus und stieß prompt mit Ginny zusammen. Die beiden kannten sich natürlich, beide sahen sich oft genug im Fernsehen und trafen sich auch so ab und zu.
Jules begrüßte ihre Freundin mit einem, für ihre Verhältnisse noch sanften Schlag gegen die Schulter, für ihr Gegenüber konnte es schon leicht schmerzhaft sein. Auch wenn sich Jules Mühe gab.
"Hey, Gwen. Na, wie gehts? Willst du noch ein paar Einkäufe erledigen? Soll ich dir helfen?"
Und schon hatte sie ihrer Freundin die eine Einkaufstasche abgenommen und sich selbst über die Schulter gelegt. Über der anderen trug sie ihre Sporttasche, in der vermutlich nicht nur ihre Sportsachen, sondern ebenso ein paar Päckchen mit Blut enthalten waren. Sie kam gerade vom Training. Das Trainingscenter lag jedoch in einer völlig anderen Richtung, so lag es nahe, dass sie gerade entweder selbst Blut gekauft hatte, oder aber nur versucht hatte ihre hartnäckigen Fans abzuwimmeln.
"Und, was war heut so bei dir los, Süße?"

Ginny wirkte ein wenig perplex, sie rieb sich die Schulter und trottete hinter Jules her.
"Hast du nachher was rotes für mich?", fragte sie unaufällig, weil überall Menschen in der Nähe sein konnten.
"War stressig, mein neuer Verehrer will mich unbedingt zu Hause besuchen..... ich mein wäre mal ne Abwechslung, aber ich weiß nicht."

"Klar, ich habe noch einiges. War eben erst da und hab mir was davon besorgt. Ist ganz frisch, von gestern. Er meinte nur, ich sollte es vor dem Trinken gut aufwärmen, dann schmeckt es besser."
Jules war gut gelaunt, das bemerkte man bei ihr eigentlich sofort. Sie schob sich den Träger der Sporttasche zurecht und erblickte in einem Schaufenster eines Schmuckladens etwas. Und schon stand sie vor der Glasscheibe und besah sich die Waren, die dort zur Schau ausgelegt waren.
Mit einem Finger deutete sie auf einen großen goldenen Ring. Das Gold war eher matt, nicht glänzend, der Ring wirkte übergroß, aber er gefiel ihr, auch wenn er relativ schlicht gehalten war. Jules musterte mir ihren grau-grünen Augen den Ring.
"Der ist doch totschick, oder nicht?"
Sie deutete auf den Ring.
"Was meinst du, soll ich ihn mir kaufen?"

"Hey, Amaiyu. Hör zu ... das ist meins! Und welche willst du haben, die Ohrringe? Also gut ... Warte hier, Gwen. Und du auch Ami, ihr könnt euch kennen lernen, aber ich gehe da alleine rein."
Es war Jules viel lieber alleine den laden zu betreten. Amaiyu sollte nicht in geschlossene Räume mit vielen Menschen, und sie brauchte jemanden, der draußen auf sie achtete. Gwen bot sich gut an.
Im Laden kaufte Jules, die mal wieder ihr wunderschönes Lächeln aufgesetzt hatte, den Ring und die Ohrringe, und bekam von dem jungen Verkäufer prompt ein wenig Rabatt. Sie bezahlte allerdings großzügig und steckte sich die Sachen in die Jackentasche ihrer Lederjacke. Dann besah sie sich die Regale, während sie die anderen draußen warten ließ.

Ginevra schaute die Frau abschätzend an, sie kannte nicht alle Freunde von Jules.
Un diese war jung, kaum jünger als sie, aber unerfahren.
Ihr ganzer Körper signalisierte es ihr, Ginevra hatte nichts gegen ihren Kleidungsstil im Gegenteil, sie liebte ihn, im Theater auf Filmsets konnte sie immer voll und ganz in diese Rollen versinken.
Sie erwachte aus ihren Gedanken und schaute in die von der Straßenlaterne gedämmerte Scheibe des JUweliers.
Ihr gefiel weder der Goldring noch die blauen Ohrringe, sie besah sich ein kleines Diadem, welches klasse zu ihrem neuen Abendkleid passen würde, und beschloss es sich gleich zur Ladeneröffnung zu kaufen, diesse Stunden waren für sie die so viele Jahre lebte keine Zeit mehr, die Zeit schien für sie schneller zu vergehen, als die Zeit für Sterbliche. Wie das Leben als Sterbliche war war ihr sowieso nicht mehr bewusst, sie wusste nur das sie so wie sie war mächtiger war.Sie schaute Jules nach welche in den Laden verschwand und betrachtet die junge Vampirin, dann legte Sie ein bezauberndes Lächeln auf und ihre ganze CHarismatik haute jemanden fast vom Hocker, sie trug ein langes Kleid mit vielen Rüschen, sie hatte sich in den japanischen Gothic Lolita Look verliebt und ihre Haare wehten in leichten Wellen durch den abendlichen Wind.
"Ich bin Ginevra und du?", fragte sie freundlich lächelnd.

Jules verließ den Laden. Beim Öffnen und Schließen der Tür klingelten leise drei kleine Glöckchen am oberen Türrahmen. Sie reichte Amaiyu die Tüte mit den Ohrringen, den Ring hatte sie sich bereits angesteckt. Sie sah auf Amaiyus Hände, starrte sie an und sah sich um. Als sie das Kind erblickte stockte ihr Atem leicht. Es war kein Blut zu sehen, es war nur eine kleine Schramme, die bereits zu heilen begonnen hatte. Doch das reichte oft aus.
"Hey, Gwen, willst du mit zu mir kommen? Ich könnte euch nen kleinen Drink spendieren, wenn ihr wollt?"
Sie stellte sich zwischen Amaiyu und das Kind, so dass sie es weder sehen noch richtig riechen konnte.

Ginevra hatte genickt.
"Ja das bin ich.", aufmerksam verfolgte sie das Verhalten von Amaiyu, wie sich die Dame vorgestellt hatte.
Sie sagte nichts und beobachtete nur.
Oft schauten die Leute auch sie Aufmerksam an, da sie aber eine Schauspielerin war, machte es überhaupt nichts wenn sie einmal 'komisch' herumlief.
Und Ginevra war das nur zu recht.
Bei dem Klingeln der Glöckchen fiehl ihre Aufmerksamkeit auf Jules.
"Nur zu gerne meine Liebe.", sagte sie und hoffte auch das sich Amaiyu anschloss, sie hatte besorgnis wegen dem Kind.
Wenn sie von lebendigen Menschen trank, lies sie diese Grundsätzlich am Leben, oft verband sie es mit ihren Liebhabern und einer wilden und stürmischen Nacht.

Sie hatte sich schnell wieder beruhigt als Jules dazutrat. Irgendwie hatte diese Frau etwas beruhigendes an sich, was auch auf sie abfärbte. Der Durst ließ nach und sie konnte ihre Hände wieder lösen. Langsam ließ sie sie in die Taschen ihrer Jacke gleiten und ihre Hand berührte die Geldscheine, die sie für die vergangene Nacht erhalten hatte. Es war nicht viel, aber es ließ sich damit leben. Das Päckchen mit den Ohrringen ruhte jetzt neben den Scheinen und ihre Finger spielten mit den Ecken, um sich zu beruhigen.
"Und mich lädst du nicht ein? Wie wäre es, wenn ich es für dich tue. Ich komme gerne mit. Ich muss doch deinen Butler wieder ärgern."
Sie kicherte leise und lächelte. Dann schloss sie sich den beiden an.
Sie liebte es bei Jules vorbeizusehen, sie liebte ihre Wohnung und hatte großen Spaß daran ihren Butler zu ärgern.
Mit einem Lächeln betrachtete sie jetzt Ginevra
"Hast du eigentlich einen Spitznamen?" fragte sie jetzt neugierig.

Jules blickte Amaiyu mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Dann wandte sie sich um, kramte ihr Handy heraus und rief zu hause an. Man hört, wie sie leise mit James, ihrem Butler, sprach und diesen nach Hause schickt, sie würde ihn wohl heute nicht mehr brauchen. Auch wenn das Amaiyu einen Strich durch die Rechnung machte, Jules wollte kein Risiko eingehen. James war ein alter Mann, ein Mensch.
"Okay, wir können. Mein Auto steht irgendwo dort ..." Sie zeigte auf eine kleine Straße zwischen zwei Hauswänden. Ein geheimer Parkplatz, damit sie keine Parkgebühren zahlen musste. Sie verschwand in der Gasse und fuhr vor. Dann bat sie Gwen zuerst einzusteigen und Amaiyu auf den Schoß zu nehmen. Die beiden sollten sich anschnallen, dann trat Jules auch schon auf das Gaspedal.
Ungeheuer schnell fuhren sie durch die Autoschlangen, schlängelten sich durch die kleinsten Lücken und kamen mehr als doppelt so schnell voran wie alle anderen.
Vor dem mehrstöckigen Haus hielt Jules an, scheuchte die beiden aus ihrem Auto und stieg selbst aus. James war bereits weg, sein Auto stand zumindest nicht mehr vor der Tür.


[weiter in meiner Wohnung ... ich erstelle schnell den Thread!!]