Versteckte Pfade

Thema: Versteckte Pfade Sa Jul 05, 2008 3:31 pm

Mit leisen und langsamen Schritten bahnte sie sich einen Weg durch das Grün des Parkes. Sie hatte die vielen menschen schon von weitem gerochen und dazu noch diesen schrecklichen Gestank von Werwolf - sie schauderte. Was machten die Viecher hier, mussten die nicht arbeiten oder so? Sie gab einen unzufriedenen Laut von sich, er ähnelte dem leisen Fauchen einer Katze.

Wenigstens hatte sie ihre Belohnung für ihre Mahlzeiten in den letzten Nächten bereits entgegen genommen. Celio war spät gekommen, wie immer. Dafür war ihre Belohnung jedoch größer ausgefallen als sonst. Es waren zwar nur ein paar Scheine mehr, aber ihr reichte das. Sie gab sich mit wenig zufrieden, hatte kein so großes Haus wie ihre Freundinnen, nicht so viel Schmuck.
Sie erinnerte sich noch genau an den Abend, nachdem sie bei diesem Geschäftsmann die Kontrolle verloren hatte. Sie war wütend gewesen ... sehr wütend, hatte sich aber zusammengerissen und war nach hause gegangen. Sie war mit Celio wegen der Geldübergabe verabredet. Auf dem Rückweg war ihr diese junge Frau über den Weg gelaufen, sie sah verwirrt aus und hatte geblutet. Statt ihr aus dem Weg zu gehen, als sie schon von weitem das Blut gerochen hatte, war sie auf ihrem Weg geblieben. Sie war wütend, und Wut machte sie jedes Mal hungrig. Sie seufzte. Die Frau hatte noch nicht einmal geschrien.
Als sie auf Celio gewartet hatte hatte sie die regentropfen beobachtet, sie auf ihr Dachfenster getrommelt waren. In dem kleinen Raum unter der Dachschräge hallten sie lauter als im Rest des Hauses. Vielleicht auch, weil der Raum so leer war. Sie hatte lediglich einen Tisch mit einem Stuhl und ein leeres Bücherregal in diesem Raum. Und natürlich ihr Bett, welches sie so selten wie möglich benutzte. Sie schlief lieber unter freiem Himmel oder bei Jules, was ihrer Freundin anscheinend nichts auszumachen schien. Celio hatte nur das Geldbündel und eine Schatulle auf den Tisch gelegt, ihr ein Foto und eine beschreibung mit Namen für das nächste Opfer gegeben und hatte sich dann auch schon verabschiedet. Er war ungern alleine mit ihr in einem Raum, schon gar nicht, wenn sie so wütend war. In der Schatulle hatten Silberkugeln für ihre Waffe gelegen. Sie begam nicht genug Geld, um sich neben der Miete noh groß etwas leisten zu können. Celio machte sie ihr jedes Mal zum Geschenk.
Sie riss sich aus der Erinnerung zurück in die Gegenwart un huschte blitzschnell über einen der Pfade um auf der anderen Seite wieder ins Grün einzutauchen. Sie machte großen Bogen um diese Wölfe um zu ihrem versteckten Platz zu kommen. Es war ein kleiner Teich, gebildet hatte er sich durch den Regen, weshalb keiner hierher kam. Es lag inmitten der hohen dichten Bäumen, versteckt vor neugierigen Blicken. Als sie ihren Lieblingsplatz erreicht hatte entspannte sie sich und setzte sich auf einen der großen Steine, die hier neben dem Teich angesammelt waren. Schnell schlüpfte sie aus ihren Schuhen und tauchte ihre Füße in das kühle Nass. Sie liebte solche Momente, alleine.
Sie schloss die Augen und hielt den Atem an, so roch sie nichts mehr und konnte sich auf die Geräusche der Vogel und Tiere konzentrieren. Alles andere, die fernen Stimmen oder dergleichen blendete sie aus ...

Thema: Re: Versteckte Pfade Do Jul 10, 2008 3:59 pm

Alec hatte beobachtet, wie diese junge Vampirin gekommen war und verhielt sich zunächst still. Als sie sich gesetzt hatte und die Füße ins Wasser tauchte, fing er an zu lächeln. Seine Gegenwart würde ihr bestimmt nicht auffallen und sie wollte ihre Ruhe. Er merkte, dass sie noch ein junger Vampir war – ihm weit unterlegen.
Eine Weile beobachtete er sie noch, dann trat er aus dem Schatten. „Ein schöner Ort…“, sagte er gedämpft und schaute in den Himmel. Nach wenigen Sekunden dann zu ihr. „Findest du nicht?“ In seiner Stimme lag etwas Beruhigendes und Anmutiges.
Er war etwas merkwürdig gekleidet, aber das war in dieser Stadt wohl normal. Auf seinem Rücken trug er so etwas wie eine Tasche, in der man eine Gitarre oder so etwas aufbewahrte.
So wie er dort stand, rief er eine gewisse Melancholie hervor.

Thema: Re: Versteckte Pfade Do Jul 10, 2008 8:47 pm

Die junge Frau zuckte heftig zusammen, hier hatte sie niemanden erwartet. Die goldenen Augen huschten blitzschnell zu der fremden Person. Als sie bemerkte, dass es ein Vampir war entspannte sich ihr ganzer Körper.
"Ja, es ist ein wunderschöner Ort. Hier kann ich die hektische Welt der Stadt vergessen. Aber es überrascht mich hier jemanden wie euch anzutreffen, bitte entschuldigt, wenn es etwas unfreundlich klingt. Ich bin erfreut, dass ihr hier seit, in einer solch großen Stadt ist man häufig einsam."
Sie lächelte freundlich und musterte den jungen Mann, sie begriff sofort, dass er älter war als sie und somit auch erfahrener und stärker. Doch sie zeigte keine Angst. Wollte er sie angreifen, hätte er den Moment ihrer Unaufmerksamkeit genutzt und hätte ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich gelenkt. Trotz ihrem ruhigen Lächeln war sie leicht nervös. Bisher hatte sie lediglich den Umgang mit weiblichen Vampiren gelernt. Einem männlichen war sie zuvor nie so nah gekommen.
Sie drehte ihren Oberkörper etwas weiter zu ihm und sah ihn offen an.
"Ich habe Sie noch nie zuvor gesehen ... Darf ich nach dem Namen des jungen Herren fragen?"
Sie versuchte so höflich wie möglich zu klingen, wollte sie den älteren Vampir nicht verärgern oder aufdringlich erscheinen.
"Mein Name ist Amaiyu, falls es Euch interessiert."
fügte sie noch schnell hinzu, aus Höflichkeit nannte man seinen Namen zuerst. Er konnte mit ihrem Namen sowieso nichts anfangen. Sie war weder durch einen Sport bekannt, noch war sie Schauspielerin oder dergleichen, wie ihre Freundinnen. Durch ihren Beruf würde sie nicht bekannt werden, wollte es auch nicht.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Jul 14, 2008 6:11 pm

‚Junger Herr hat sie gesagt.’, dachte er grinsend. „Alexander Delaven.“, sagte er nur kurz und sah in das Wasser, was den Himmel spiegelte.
„Amaiyu? Dieser Name ist mir völlig unbekannt.“, sagte er verträumt und sah dann wieder zu ihr. Er betrachtete ihre schönen Augen und ihr liebliches Gesicht. Er spürte ihre Aufregung und verhielt sich so ruhig wie möglich. Mit sachten und leichten Schritten ging er näher. „Wie alt bist du?“, fragte er frei von der Leber weg und erwartete, dass sie ihm antworten würde. Er hatte schon so viele junge Vampire gesehen, die er überlebt hatte. Doch auch das war eines der Dinge, die ihn verletzbar machten. Erinnerungen an seine Gefährten, die nicht mehr waren. Er war auf der Suche nach einem neuen Begleiter, doch sollte es dieses Mal eigentlich ein Mann sein. Er betrachtete, die junge Frau.
„Und wie alt WARST du?“ Seine Frage klang leicht schockiert, aber nur mit einem ganz schwachen Unterton. Er stellte seine 'Gitarre' ab.

Thema: Re: Versteckte Pfade So Jul 27, 2008 7:43 pm

Mit neugierigen goldenen Augen musterte sie den jungen Mann vor sich. Als er seinen Blickjedoch zu ihr wandte schaute sie schnell weg und ihre Wangen bekamen eine leichte rosige Farbe. Es war ihr unangenehm vor diesem Vampir über ihr junges Alter zu reden.
"Ich war etwa 18 Jahre alt, vielleicht auch fast 19. Es ist schon länger her, ganu weiß ich es nicht. Ich bin zwar noch jung, aber so jung nun auch wieder nicht."
Sie wollte ihr Alter nicht genau benennen, sah ihn aber etwas irritiert an, da seine Stimme so schockiert klang.
"Was schockiert Euch so. Sehe ich euch zu jung oder zu alt aus?"
Sie verstand diesen Mann nicht wirklich, aber das machte ihn auch interessanter. Auf jeden Fall hatte er ihr Interesse geweckt. Ihr Blick verharrte auf seiner Brust, sie traute sich immer noch nicht, ihn direkt anzusehen. Stattdessen begann sie seine Kleidung zu mustern, mitsamt seinem Körperbau, wie sie ihn unter seiner eleganten Kleidung erkennen könnte. Was sie sah gefiel ihr und ein leichtes Lächeln zuckte kurz um ihre Mundwinkel. Kurz huschte der Blick ihrer Augen über seine und scheu senkt sie wieder den Blick zu Boden. Unauffällig beobachtete sie ihn weiter, indem sie sein Spiegelbild auf dem Wasser betrachtete.
"Wieso interessiert Euch mein Alter?"

Thema: Re: Versteckte Pfade Sa Aug 16, 2008 3:58 pm

Alec sah sie sanftmütig an. Er merkte durchaus, wie sie ihn beobachtete und sah nun seinerseits in das Wasser um Blickkontakt herzustellen. Dann ging er näher und hob ihr Kinn mit seinen Fingerspitzen an. „Und wovor fürchtest du dich?“ Sagte er, anstatt zu antworten. Sein lächeln war charmant, doch irgendetwas anderes lag noch dahinter. Tiefe Traurigkeit.
Er hatte es schon wieder getan, dass was er so sehr an sich hasste. Dieses junge Mädchen entfachte in ihm etwas, was er nicht unterdrücken konnte. Er würde sie beobachten, testen und lehren, sich zu kontrollieren und dann auf eine Reise mitnehmen, bei der sie vielleicht sterben konnte. So wie all seine Gefährten. Er hasste sich dafür, doch trotz seiner Erfahrung und seiner Machte fürchtete er sich. Er fürchtete sich vor der Einsamkeit. Es schien wie ein Fluch auf ihm zu liegen. Er konnte nie glücklich werden. Hatte er endlich jemanden gefunden, der seinen Anforderungen entsprach, starb dieser nach kürzester Zeit. Ein Jammer war das, Trauer und Einsamkeit wechselten sich nun schon sei einer Ewigkeit ab.
„Was für ein Frevel.“, sagte er schließlich ruhig, aber zornig. „Heute würde man sagen, dass du noch fast ein Kind bist. Welch ein Halunke hat dich wohl verwandelt…“ Es klang nicht wie eine Frage. „Du scheinst nicht mal ein Jahrhundert hier zu sein?“ Auch das klang eher wie eine Feststellung. Trotzdem hatte er seinen Entschluss gefasst. Sein Gespür hatte ihn noch nie getrübt. Zumindest, was das Talent seiner Auserwählten anging.

Thema: Re: Versteckte Pfade Sa Aug 16, 2008 7:28 pm

Sie zuckte bei seiner Berührung nicht zusammen, fand es fast angenehm seine kühle Hand unter ihrem Kinn zu spüren. Aus großen Augen sah sie den Mann an. Nur ihre Lippen zuckten leicht. Es sah aus, wie bei einem Kind, was gleich beginnen würde zu weinen. Bei ihr war es jedoch ein Anzeichen, wenn sich ihre Vampirkräfte begannen selbstständig zu machen. Aus irgendeinem Grund, reagierte ihr Körper auf die Nähe dieses Vampirs. Ungewollt hatte sie die Hände zu Fäusten geballt, um ihren Körper unter Kontrolle zu behalten.
"Meine Mutter hat mich gebissen"
Sie flüsterte nur, hatte aus irgendeinem Grund das Bedürfnis es ihm zu erzählen. Sie konnte die Wirkung, die dieser Vampir auf sie hatte, nicht beschreiben. Auf eine Weise fühlte sie sich stark zu ihm hingezogen, andererseits war er geheimnisvoll und fast angsteinflößend. Wäre sie kein Vampir und hätte gewusst, was für ein Wesen sie da vor sich hatte, wäre sie schreiend weggelaufen.
So jedoch beeindruckte seine Ausstrahlung sie ungemein. Er war viel erfahrener als sie, und doch konnte sie etwas hinter dem Schleier seines charmanten Lächelns erkennen, was nicht in das Bild passte. War es Trauer, die er erlebt hatte durch Verluste? Oder hatte diese Traurigkeit einen anderen Grund?
Es gab Vampire, die ihr Leben als untote Wesen verachteten. Bei ihnen hatte sie auch versteckte Trauer gesehen ... aber dieser Vampir war anders, diese Traurigkeit war anders.
Was hatte dieser Mann erlebt, dass er seine Traurigkeit verstecken wollte. Und warum fühlte er sie, wenn er sie ansah?
"Was erzürnt Euch so an meiner Verwandlung? Ich finde es lediglich schade, dass sie die Gelegenheit verpasste, mich Kontrolle zu lehren."
Sie sprach erneut nur leise, bewegte die Lippen kaum. Ihre Augen betrachteten gebannt seine. Jetzt, da sie ihn ansehen müsste, konnte sie nicht mehr wegsehen. Sein Blick hatte sie auf seine Weise in seinen Bann gezogen.
Langsam hob sie die Hand und legte ihre schlanken Finger an seine unter ihrem Kinn. Nur hauchzart berührte ihre Haut seine, bevor sie die Hand wieder sinken ließ.

Thema: Re: Versteckte Pfade So Aug 17, 2008 4:06 pm

Alec musste über ihre Nüchternheit lachen. „Nennen nicht viele Vampire ihren Schöpfer Vater oder Mutter?“ Auch das war keine Frage. Sein Blick und seine Stimme wurden melancholisch. Anscheinend war es ihr eine Freude ein Vampir zu sein. Er konnte sie verstehen. Auch er hatte vor langer Zeit so etwas wie einen Blutrausch durchgemacht. Ja, auch er hatte sich an der Spitze der Nahrungskette gesehen. Aber nun. Er wusste nur zu gut, wie schwer es war wirklich ‚ewig zu leben’, wie man es ihm versprochen hatte. Was für Anstrengungen er unternommen und Vorsichtsmaßnahmen er ergriffen hatte. Und in der heutigen Zeit wurde es auch noch immer schwieriger den Schein zu wahren.
Als er wieder in die Wirklichkeit eintauchte, ließ er Amaiyus Kinn los und wendete sich ein wenig ab.
„Wann starb deine Mutter?“, er wollte sich ein Bild machen. „Wieso hat sie dich gebissen? Hattest du eine Wahl?“ Obwohl seine Fragen von großer Wichtigkeit waren, stellte er sie, als seien sie das Nebensächlichste in der Welt.
Er musterte sie eindringlich, jede Eigenheit ihrer Kleidung ihres Körpers brannte sich ein. Er sog ihren Duft auf. Er würde sie unter tausenden wieder erkennen. Langsam kamen ihm Zweifel sie war noch so jung und er würde sie Rücksichtslos unter seine Hand nehmen. Ihr Dinge Lehren und ihr Leben verändern. Sie hatte eine Wahl, erinnerte er sich selbst um seine Zweifel aus dem Weg zu räumen. Doch hatte sie die Wirklich? Während er all das dachte vergingen nicht einmal zwei Sekunden. Er hatte sich auch die nächsten Fragen schon zu recht gelegt und wartete geduldig auf ihre Antwort. Wie seltsam er dem Mädchen wohl vorkommen musste. Ob sie überhaupt eine Ahnung hatte, wie lange er schon auf dieser Erde weilte? Für ihn war das ohne Belangen, aber für sie würde es wohl eine wesentliche Rolle spielen.

Thema: Re: Versteckte Pfade So Aug 17, 2008 6:39 pm

"Ihr stellt mir so viele Fragen und antwortet auf keine von mir gestellten."
Sie klang ein wenig beleidigt, schob tatsächlich die Unterlippe leicht vor. Auch ihr Blick verriet, dass er sie damit verletzte und vielleicht auch ein wenig verunsicherte.
"Ich mag es nicht, wenn man meine Worte oder mich ignoriert."
Sie kannte diesen Mann noch nicht einmal und er fragte sie Dinge, die für sie kaum eine Bedeutung hatten. Zudem war sie es nicht gewohnt, dass man ihre Fragen nicht beantwortete. Die Menschen waren zu sehr in ihrem Bann, als ihr auch nur eine Antwort verweigern.
Leise seufzte sie und zog die Beine zu sich, um ihre Arme um sie schlingen zu können. Langsam legte sie ihr Kinn auf die Knie und ihr Blick wanderte über seine Gestalt im Spiegelbild des Wasser. Dann begann sie trotzdem seine Fragen zu beantworten. Für sie war es nicht wichtig, es geheim zu halten. Sie empfand es nicht als schlimm, wenn er es wusste.
"Meine Mutter starb noch recht jung, ich war gerade mal 7 Jahre als Vampir bei ihr. Ein Werwolf erwischte sie nachts und riss sie. Wieso sie mich damals gebissen hat, weiß ich nicht. Sie hat es einfach getan, mir erst hinterher erzählt, was sie getan hatte. Ich hatte also keine Wahl."
Jetzt hob sie den Kopf, um ihn wieder direkt anzusehen. Der aufmerksame Blick ihrer goldenen Augen wanderte über ihn und versuchte seine Körperhaltung, seine Körpersprache, zu entziffern und zu verstehen.
"Hatten Sie eine Wahl? Hat der Vampir, der Sie biss Ihnen erzählt, was er tun würde?Bereuen sie ihre Verwandlung?"
Die Fragen hatten ihre Lippen schneller verlassen, als sie gewollt hatte. Sie wollte nicht zu aufdringlich erscheinen, aber er hatte ihr auch solche Fragen gestellt.
Ganz leicht legte sie ihren Kopf zur Seite und fixierte ihn mit ihren Augen. Ihre Unterlippe hatte sie zwischen die Zähne gezogen und biss fest darauf, ein kleiner Bluttropfen rann über ihre Lippe ...
"Ich- Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten... Entschuldigen Sie."
Die Worte verließen zu schnell die vollen Lippen, fast hatte sie sich dabei verhaspelt. Hastig senkte sie den Blick, wandt den Blick aber nicht von dem Vampir vor sich ab Sie wollte keine seiner Regungen verpassen.

Thema: Re: Versteckte Pfade So Aug 17, 2008 9:43 pm

Auch Alec war ihre Handlung nicht gewohnt. Er hatte sie beleidigt, ja, das wusste er, aber kaum jemand sagte ihm das so offen ins Gesicht. Erneut stellte er fest, dass er eine gute Wahl getroffen hatte.
Er bedauerte es zutiefst, dass man ihr die Wahl nicht gelassen hatte, nach der sie ihn jetzt fragte. Eine Weile konnte man ihm ansehen, was er fühlte. Er war in diesem Punkt ja so verletzlich und er hasste sich dafür. Doch schließlich siegte immer das Gefühl, dass er sich wenigstens noch ein bisschen Menschlichkeit bewahrt hatte. Jetzt war es für ihn an der Zeit ihren durst zu stillen. Er antwortete ihr, nachdem er über ihre unbeholfene Entschuldigung grinsen musste: „Ich hatte eine Wahl.“, begann er. „Sie hatte mir die ewige Jugend versprochen, nicht jedoch, wie hart und einsam es werden würde.“ Das Wort ‚einsam’ betonte er besonders. Nicht viele wussten etwas über ihn. Aber das war die Vorraussetzung für eine Partnerschaft. Vertrauen. „Ich ging das Risiko ein, kann dir aber nicht sagen, ob ich es bereue.“ Er hatte wahrheitsgemäß geantwortet. Er wusste es tatsächlich nicht, aber im tiefsten innern, wusste er wohl, dass er es zutiefst verabscheute ein Vampir zu sein.
„Und nun: Bereust du es denn, was man mit dir gemacht hat?“ Die Antwort auf diese Frage würde über das entscheiden, wie er weiter vorgehen würde. Die junge Frau musste sich doch allmählich fragen, worauf er eigentlich hinaus wollte. Für sie war diese Unterhaltung belanglos. Sie konnte ja nicht ahnen, was er vorhatte. Aber auch er würde sie vor die Wahl stellen. Sie müsste nur annehmen. Andernfalls würde er warten, nicht jedoch ohne zu verhindern, dass sie von diesem Treffen erzählte. Er hatte genug Feinde…
Mit einer gewissen Neugier betrachtete er Amaiyu, die ihm nun sehr scheu und unterwürfig erschien. Sanft wischte er ihr das Blut von den Lippen.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 6:54 pm

Der junge Körper erstarrte unter der sanften Berühung an ihrer Lippe, und ihr Blick folgte seiner Hand, als er sie zurückzog. Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Vorerst würde sie über seine Worte nachdenken.
"Die ewige Jugend ... so habe ich das noch nie gesehen. Bis jetzt habe ich mich nur als Monster gesehen. Ich nehme das Leben anderer, um meine Lust zu stillen, meinem Verlangen nachzukommen. Ob jung oder alt, ich verschlinge den Lebenssaft und lasse nur eine leere, tote Hülle zurück. Ich muss mich verstecken, kann mich nur unter meines gleichen frei bewegen. Das Leben als Vampir engt ein. Einsam scheint mir das richtige Wort zu sein. Ich bin weder so erfahren wie meine Freundinnen, noch kann ich besonders gut mit anderen umgehen. Ich leide darunter, ein Vampir zu sein, und doch bereue ich die Tat meiner Mutter nicht. Ich denke, es hat einen Hauch von Schicksal ..."
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie hob langsam den Blick zu seinen Augen.
"Ich denke, ein normales Leben als Mensch hätte mich kaputt gemacht. Ich hätte wahrscheinlich auf der Straße geendet oder im Grab. So kann ich wenigstens etwas vom leben genießen. Ich denke, ich bin ganz glücklich über mein jetziges sein."

Langsam wurde sie neugierig, warum er sie das alles fragte. Sie sah keinen Sinn darin. Welches Ziel verfolgte dieser Mann, war es gut oder schlecht - für sie?
"Darf ich Euch fragen, warum Ihr mir all diese Fragen stellt?"
Die goldenen Augen beobachteten ruhig seine Reaktion auf ihre Frage. Sie nahmen jede noch so kleine Regung in sich auf, als wollten sie nichts verpassen.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 7:10 pm

Alec hörte ihr ganz genau zu. Er verfolgte ihre Ausführungen mit unbändigem Interesse. Jedes Wort brannte sich in seinen Kopf und jede noch so kleine Änderung ihres Tons realisierte er sofort. Sie war also glücklich über ihr Los, verstand aber, dass sie ein Monster war. Das stellte ihn zufrieden. Jetzt würde er sie fragen, ihr Bedenkzeit geben und alles daran setzen sie zu gewinnen.
„Was würdest du davon halten, wenn ich dich das lehre, was deine Mutter versäumt hat? Ich möchte, dass du ein besseres Leben führst, als die meisten unserer Art. Ich wünsche mir, dass du von mir lernst und dann eine Entscheidung triffst. Deshalb die Fragen.“ Er würde ihr nicht alles verraten, nicht solange er sicher war, wie sie sich entscheiden würde. „Du willst leben und nicht im Sumpf der Einsamkeit versinken. Ich kann dir bieten was du suchst.“
Er war sehr selbstbewusst. Er würde ihr Dinge Zeigen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, wenn sie bereit war.
„Denke gut darüber nach, bevor du dich entscheidest. Ich möchte nicht, dass du oder ich bereuen muss.“
Alec betrachtete ihre Körpersprache und achtete auf jede Einzelheit die sich veränderte. Sie fragte sich sicher, warum er das tat. Warum er ihr diese einmalige Chance bot, von der sie nicht mal wusste, ob es gut oder schlecht war.
Der wind frischte auf und wehte seinen Umhang ein wenig auf. Das Wasser schlug ein paar Wellen, welche sich allmählich wieder glätteten, bis das Spiegelbild wieder klar zu sehen war. Sie schien abzuwägen, oder doch nicht?

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 7:22 pm

Ihre Körperhaltung hatte sich bei seinem Angebot mit einem Mal verändert. Ihr Blick war leicht ungläubig, ihr Körper zeigte deutlich, dass sie aufgeregt war. Doch schon Sekunden später hatte sie sich wieder unter Kontrolle und ihr Körper verriet nichts mehr über ihre Gedanken. Nur ihr Blick war nachdenklich geblieben.
"Ihr wollt mir Kontrolle lehren und mir zeigen, wie man leben kann in dieser Welt. Ich sehe nur positves in diesem Angebot, und doch stellt Ihr mir eine Wahl. Warum sollte ich nein sagen, wenn Euer Angebot so verlockend klingt. Warum denkt Ihr, könnte ich ablehnen, wenn Ihr mit meinen innigsten Wunsch erfüllen wollt?"
Ihr Blick verriet ihr Misstrauen, die goldenen jungen Augen ließen ihn keine Sekunde aus den Augen. Selbst nicht, als sie den Blick zum Teich wandert ließ, dort sah sie sein Spiegelbild. Deutlich und klar.
"Ich verstehe nicht, warum ihr mir dieses Angebot macht. Was würde es Euch für Vorteile bringen, würdet Ihr mir meine Kontrolle lehren? Würdet ihr eine Partnerin suchen, würdet ihr geeignetere Frauen finden können, die wüssten, was sie tun."
Wieder verrieten nur ihre Augen ihre Gefühle. Sie fühlte sich hilfslos, dachte vielleicht darüber nach, dass er mit ihr spielte. Wie sollte sie auch einem fremden Mann einfach vertrauen können ...

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 7:41 pm

Alec hatte schon damit gerechnet und trotzdem musste er lachen. Sehr zur Verwirrung Amaiyus. Er hatte geahnt dass sie fragen würde. Er wusste, dass er ihr mehr erzählen müsste. Deshalb war er vorbereitet.
„Du bis schlau Amaiyu.“, begann er. „Ist das wirklich dein innigster Wunsch? Kontrolle? Das Angebot interessiert dich nun schon mal zumindest.“, er klang gutmütig und seine Stimme war völlig locker und freundlich. „Tatsächlich, würdest du mir damit auch einen großen Dienst erweisen.“ Er zog den Moment etwas in die Länge um ihre Neugier zu steigern. „Erinnerst du dich noch an die Sache mit der Einsamkeit? Ich habe viele Feinde musst du wissen.“ Jetzt wurde sein Gesicht ernst. „Ich suche Gesellschaft, doch…“ er betrachtete das Wasser und sein Blick wurde so wehmütig, wie im ersten Moment, als er sie traf. „Ich glaube fast ich bin verflucht. Du musst wissen, dass kaum ein Vampir, der schon einigermaßen lange auf dieser Erde weilt meine Gesellschaft sucht. Und wenn doch, nicht ohne vorher im Staub zu kriechen. Ich suche keine erfahrenen ‚Frauen’. Ich suche einen Begleiter, der sagen wir nicht ist wie alle anderen.“ Er seufzte leicht. „Jemand wie du.“
Sie würde ihn nicht verstehen. Sie würde neue Fragen stellen und er müsste antworten, wenn er sie haben wollte. So war es meistens.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 8:00 pm

Sie sah ihn eine ganze Weile nur stumm an, ihr Blick zeigte jedoch keine Verwirrung mehr, sondern Mitgefühl und Verständnis.
"Du hast viele Freunde verloren."
Es war keine Frage, es war eine Feststellung ihrerseits.
"Du musst dich wirklich einsam fühlen."
Sie hatte vergessen ihn zu siezen, hatte es nicht einmal bemerkt. Langsam hob sie ihre Hand, ihre Finger berührten hauchzart seinen Arm. Im ersten Moment zuckte sie zurück, selbst erschrocken über das unbekannte Gefühl. Dann jedoch strich sie sanft an seinem Arm entlang, bis ihre Hand seine berührte. Ihre goldenen Augen verfolgten dabei aufmerksam seine Reaktion.
"Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn du mir die Kontrolle lehren kannst, will ich dir dafür meine Gesellschaft schenken."
Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, ihre Hand hatte sie nicht zurückgezogen. Fast schien es, als würde sie die Berührung genießen, aber nur fast. Der sanfte Blick ihrer Augen lag auf seinen.

[Sorry für den kurzen Text ^^]

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 8:17 pm

Nun war Alec tatsächlich ernsthaft überrascht. Es ging alles so schnell, dass er glaubte es sei nicht wirklich. Ihr Misstrauen hatte sich in ehrliches und tiefes Mitleid verwandelt. In Zuneigung. Unwillkürlich dachte er an seine erste Gefährtin zurück.
Sie würde ihm tatsächlich folgen. Er kam sich so schäbig vor. Er hatte ihr noch nicht alles erzählt und trotzdem wollte sie ihm helfen. Sie musste zu Lebzeiten eine Seele von Mensch gewesen sein. Die Berührung ließ er ohne Bedenken zu. Doch noch einmal würde er denselben Fehler nicht machen…
„Du fürchtest den Tod nicht?“, sagte er schließlich ganz beiläufig. Sie hatte einen Teil seiner Seele berührt, er wollte nicht, dass sie noch tiefer eindrang. „Warum?“
Er hatte erreicht was er wollte, doch warum war er nicht glücklich? Dieses junge Mädchen bemitleidete ihn. Ihn - Alexander Delevan. Wieso nur war er darüber so verwirrt?

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 8:32 pm

"Der Tod ist nichts, wovor man sich fürchten müsse. Er gehört zum leben dazu. Ich habe keine Angst, aber ich habe respekt. Das ist ein Unterschied. Sage niemals, du hättest Angst vor etwas, wenn es doch zum leben dazughört. Trete ihm mit Respekt entgegen und lasse das Schicksal entscheiden. Ja, ich glaube an ein Schicksal, aber keines, was von von geburt an deinen Weg festlegt. Man kann es selbst beeinflussen, man muss es nur glauben - wollen ..."
Ihr Blick beobachtete ihn weiter, schien aber nicht wirklich ihn wahrzunehmen, sondern etwas anderes, jemand anderes.
"Der Tod kann für manche eine Erlösung sein, aber genauso etwas Schlimmes. Aber vergessen darf man niemals, dass zwar jede Sekunde, mit jedem Herzschlag, ein Wesen stirbt auf der Welt. es wird aber auch mit jedem Herzschlag ein neues Leben entstehen und das Licht der Wel erblicken. Es ist wie geben und nehmen, schwarz und weiß, Ying und Yang, gut und böse, ... Alles hat zwei Seiten und beide sind bedeutend und wichtig, beide werden gebraucht, denn das eine kann es nicht ohne das andere geben. So ist das nunmal."
Ein Lächeln umspielt erneut sie feinen Lippen und sie scheint wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren.
"Was denken Sie über den Regen, Alexander?"
Die Frage kommt völlig unverhofft und ein wenig plötzlich. Ohne einen ersichtlichen Grund, ohne einen Zusammenhang mit dem Thema ihres Gesprächs.
Mit einem Mal scheint sie sich wieder ihrer Hand an seiner bewusst zu werden und zieht sie langsam, ja fast unwillig zurück, um sie mit ihrer zweiten Hand zu verschrenken.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 9:03 pm

Auch dieses Mal lauscht er ihren Worten mit einer gewissen Faszination. Dieses Wesen, was vor ihm stand erweckte alle Hoffnungen, trotz dessen, dass sie so jung war, hatte sie genau das gesagt, was er hören wollte.
„Amaiyu. Du glaubst gar nicht wie nah du der Wahrheit bist. Man sollte nur fürchten, was man kennt, doch kennst du den Tod auf eine gewisse weise nicht schon? Was kommt nach dem ersten Tod? Gibt es ein Jenseits? Gibt es auch für uns Erlösung? Natürlich gehört der Tod zum Leben, sonst würde es dieses ja nicht geben, aber… lebst du denn wirklich?“ Er wählte seine Worte bewusst so, dass sie immer eine neue Frage aufwarfen, die sie unmöglich alle beantworten konnte. „Wenn es ein Schicksal gibt, was du selbst beeinflussen kannst, ist es dann wirklich noch Schicksal? Wenn du deine Zukunft wüsstest, würdest du alles daran setzten sie zu erreichen, oder sie zu verhindern. Was meinst du würde passieren?“
Lächelnd sah er zu Himmel. Es sah nicht nach Regen aus. „Und wie kommst du auf eine solche Frage?“ Er sah sie wohlwollend an und entschied sich zu antworten. „Ich denke, dass er manchmal ganz schön überflüssig ist.“, scherzte er. „Doch wie alles, birgt er zwei Seiten. Wasser spendet Leben. Mit jedem Regentropfen, der zurück zur Erde gelangt, schafft er ein Neues. Vielleicht nicht gleich, doch irgendwann bricht der von Kraft erfüllte Keim aus der Erde. Wasser nährt alles Leben.“, er unterbrach sich selbst für einen Moment um seine Gedanken schweifen zu lassen. „Wasser und Feuer sind zwei gute Diener… Aber zwei schlimme Herren.“, zitierte er und sah Amaiyu in die Augen. „Ich habe schon genug Flutopfer gesehen um sagen zu können, dass es ein wirklich schlimmer Herr sein kann.“, er lächelte leicht. „Und dennoch habe ich das Gefühl, dass du das nicht hören wolltest…“ Er konnte sich auch täuschen, aber das war für gewöhnlich nicht der Fall.

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 9:21 pm

Sie lachte leise, es war ein glockenheller und reiner Ton. Doch man hörte genauso deutlich, dass sie diese Töne nur selten von sich gab, äußerst selten. Ihr lachen war wie ein wertvolles Geschenk, nicht jeder würde es zu hören bekommen, und für manchen war es der letzte Ton, der seine Ohren streichelte.
"Nein, das wollte ich nicht hören. ich denke, der Regen ist etwas gutes oder etwas trauriges. Aber bestimmt etwas magisches.
Immer wenn es regnet ist etwas trauriges passiert, der Himmel weint. Aber jedes Ende hat einen Anfang und nach jedem Ende beginnt ein neuer Anfang. Der Regen spült alles weg, verwischt es ... wischt es weg. Aber er gibt auch Leben und Freiheit. Alles hat eine gute und eine schlechte Seite. Alles, selbst die Liebe oder der Tod."
Die goldenen Augen hatte ihre Freude an diesem Vampir gefunden. Noch einmal musterte sie ihn von oben bis unten und dieses Mal konnte sie ein Lächeln nicht verbergen. Es gefiel ihr wirklich, was sie sah. Darauf konnte er sich wirklich etwas einbilden, selten schaffte das ein Mann, sie war sehr wählerisch was das andere geschlecht anging.
"haben sie jemals geliebt?"

Thema: Re: Versteckte Pfade Mo Aug 18, 2008 9:34 pm

„Du hast Recht.“, sagte er plötzlich ernst. „Der Regen IST etwas Magisches. Aber… Ich denke nicht, dass ich dir das jetzt erklären werde.“
Seine ernste Mine klärte sich jedoch bald wieder auf. Doch irgendetwas war falsch. Das Lächeln passte irgendwie nicht zu seinen Augen. Seufzend nahm er seine ‚Gitarre’ hoch, als wollte er gehen, doch er blieb stehen. „Was tut das zur Sache?“, antwortete er auf die Frage nach der Liebe. „Glaubst du wirklich, dass alles eine gute und eine Schlechte Seite hat?“, fragte er schließlich zurück und öffnete langsam den Reißverschluss seines Koffers. Er ließ sie dabei nicht aus den Augen.
Er sah noch einmal zum Himmel und stellte fest, dass es eine glockenklare Nacht war. „Wie wäre es, wenn ich es jetzt regnen lassen würde?“
Mit einem Mal zog er das Schwert aus dem Koffer und stürmte auf Amaiyu zu. Sie musste ihren Augen kaum trauen, aber er hatte nicht sie im Visier…

Thema: Re: Versteckte Pfade Di Aug 19, 2008 11:44 am

Sie reagierte blitzschnell und verschwand von ihrem Platz auf dem Stein. Zuvor hatte er jedoch noch zwei tiefschwarze Augen erkennen können, sie hatte dem Verlangen ihres Körpers nachgegeben und hatte die Gestalt gewechselt.
Den Kopf nachdenklich zur Seite gelegt beobachtete sie den Vampir zu ihren Füßen. Sie war nicht geflohen, das war nicht ihre Art. Sie wollte wissen, was er vorhatte. Sie wollte nicht glauben, dass er sie töten wollte. Was hatte er für einen Grund? Sie hatte weder Feinde noch häte sie sich welche mit diesem Gespräch machen können.
"Interessanter Kerl ..."
murmelte sie und setzte sich auf den Ast über seinem Kopf. Die schwarzen Augen hatten eindeutig die bessere Sicht bei Nacht. Warum war sie nur verdammt dazu diesen grässlichen Menschenkörper zu benutzen. Gut, er half ein wenig, die Kontrolle zu wahren und gab ihr die Sicherheit, sich zwischen Menschen normal zu bewegen. Aber, anders als vielleicht andere Vampire, brauchte sie das nicht. Und in diesem Fall wäre ihr menschlicher Körper einfach zu langsam gewesen, auch nur reagieren zu können.
Jetzt konnte sie ihn in Ruhe beobachten, während er nicht wusste, wo sie sich befand.

Thema: Re: Versteckte Pfade Di Aug 19, 2008 3:34 pm

Alec hatte sich ins Gebüsch gestürzt und war für einen Moment verschwunden. Gleich danach tauchte auch noch ein anderer Vampir auf und noch einer. Alec funkelte die zwei anderen an und war die Ruhe selbst, während die zwei Feinde aufgeregt um ihn herum tänzelten. Beide hatten einen langen spitzen Dolch in der Hand, den sie hin und her schwangen.
„Gebt es doch endlich auf.“, sagte Alec mit ruhiger und beinahe freundlicher Stimme. Doch einer der beiden Fauchte nur und stürzte sich erneut ins Gefecht. Scheinbar mühelos glitt Alec an den Angriffen vorbei, die auf ihn verübt wurden. Es sah beinahe so aus, als wollte er spielen. Auch als ihn der zweite Angreifer attackierte waren die zwei ihm nicht ebenbürtig. Er hätte beide mühelos einen Kopf kürzer machen können, aber er tat es nicht.
„Was ist? Mehr habt ihr nicht?“ Mit eine kleinen Kombination von Angriffen drängte er die beiden zurück und hielt sie sich mit einem Kraftvollen Schwung vom Leib. Er wusste am aller besten, dass sie nicht aufgeben würden, also tat er letzten Endes doch, worum sie ihn anscheinend ‚anflehten’. Ein Schlag und der erste lag am Boden - reglos. Der zweite lief ihm gerade vor die Klinge und wurde zu Boden geschlagen. Mit dem Stumpf, der eben noch sein Arm gewesen war, versuchte er seine Innerreihen wieder dorthin zubekommen, wo sie sich einst befanden - vergeblich. Alec gab ihm den Gnadenstoß ins Herz.
„Du kannst wieder runter kommen, Amaiyu.“, rief er, als er sein Schwert wieder weg steckte. „Nichts für ungut.“ Mit einem Lächeln sah er zu ihr hoch.

Thema: Re: Versteckte Pfade Di Aug 19, 2008 4:46 pm

Sie ließ die Beine baumeln und die tiefschwarzen Augen schienen den Versuch zu starten ihn in ihren Bann zu ziehen. Sie kam jedoch seiner Aufforderung nicht nach und blieb auf ihrem Platz. Der Angriff und der Kampf, schien sie weniger interessiert zu haben. Man konnte keine Angst oder auch nur ein wenig Interesse in ihnen lesen. Nur ihn musterten sie unverwandt. Sah er da Begeisterung?
"Ihr seid ein wahrhaft beeindruckender Kämpfer, Alexander. Ihr habt mich beeindruckt."
Langsam überschlug sie die Beine und strich sich ebenso langsam eine Strähne des leicht gelockten Haares aus der Stirn. In dieser Gestalt hatte sie mehr Selbstbewusstsein - mehr Mut ...
Langsam ließ sie die Hand sinken und hielt sie ihm entgegen, fast einer Herausforderung gleich.
"Komm, komm her zu mir ..."
Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, kaum hörbar hauchte sie die Worte und ließ sie wirken.
"Oder hat der mutige Kämpfer Höhenangst, oder gar nicht den Mut sich einer Vampirin zu nähern?"
Sie neckte ihn, ein Lächeln huschte über ihre Lippen und zeigte für einen Augenblick die spitzen Reißzähne. Auf eine männliche Beute musste sie einen umwerfenden und ungemein verführende Wirkung haben. Aber hatten das nicht alle weiblichen Vampire?
Eindeutig begann sie ihre Grenzen auszutesten, ebenso wie seine. Sie versuchte ihre Wirkung auf ihn einzuschätzen, das bewiesen die tiefen dunklen Augen, die ungehindert ihre Wirkung begannen zu entfalten. Selbst ein Vampir konnte von ihnen in ihren Bann gezogen werde, doch wurde auch dieser Vampir nicht widerstehen können?
Weiterhin streckte sie ihm die Hand entgegen, die Herausforderung war ausgesprochen ... aber wie würde er reagieren?

Thema: Re: Versteckte Pfade Di Aug 19, 2008 10:49 pm

Alec wusste, dass er sehr gut kämpfen konnte. Er hatte schließlich mehr als genug Zeit es zu üben. Er hatte die Zeit und die Notwendigkeit. Sein Blick fiel auf ihre herausfordernde Hand, die ihn zu sich winkte. Auch sie versuchte ihn in ihren Bann zu ziehen. So wie alle weiblichen Vampire. Aber auch sie hatte keine Chance ihn so zu beeindrucken, dass er ihr blind folgen würde.
„Angst? Vor der Höhe eines Astes?“, blitzschnell war er an ihrer Seite. Er stellte sofort fest, dass sie nun mehr Mut hatte, aber das war nicht verwunderlich. Sein lächeln war selbstbewusst und ein kleines bisschen arrogant. Sie versuchte mit ihm zu spielen und er würde die Regeln bestimmen. Seine Reißzähne waren unter seine Oberlippe auszumachen und er sah sie mit tiefem, unergründlichem Blick an. „Hättest du denn Angst, dich einer zu nähren?“
Sein Gesicht war ihrem nun ganz nah und er hatte noch nicht einmal gezwinkert, oder gar den blick abgewandt. Er würde diesem Machtspiel ewig standhalten. Er versuchte sie nur durch seinen Blick zur Aufgabe zu bewegen. Schließlich ging es hier um Meister und Lehrling. Obwohl er in Amaiyu vielleicht noch etwas mehr sah, als einen Lehrling.

Thema: Re: Versteckte Pfade Di Aug 19, 2008 11:10 pm

Nur langsam zog sie die hand zurück und erneut huschte ein Lächeln über ihre Lippen. Ihr Blick hielt seinem stand. Sie wusste, sie würde früher oder später verlieren und den Blick von seinem abwenden. Aber sie wusste ebenso, dass sie in seinem Ansehen nur steigen konnte, je länger sie durchhielt. Den Blick ihrer dunklen Augen auf ihren doch sehr attraktiven Gegenüber gerichtet hält sie seinem Blick weiter stand.
"Warum sollte ich es nicht wagen? Ich bin eine Vampirin, warum sollte ich Angst verspüren, mich einer zu nähern? ich denke, das andere Geschlecht könnte sehr viel gefährlicher sein. Nur eine Frau scahfft es, mich im Zaum zu halten. Nur sie kennt meine Schwächen und mich lang genug. Doch warum traue ich Euch ebenfalls zu, mich besiegen zu können?"
Sie konnte nicht anders und blinzelte, dann senkte sie den Blick. Für dieses Mal hatte er diesen Kampf gewonnen, aber aufgeben würde sie nicht.
Vorsichtig hob sie den Blick erneut und sah ihn jetzt leicht von untern an. War das ein verführerischer Blick?
Ihre Hand lag auf ihrem Oberschenkel, und kurz sah sie auf ihre hand, nur um dann ihren Blick zu wiederholen.
"Ihr seid wirklich beeindruckend"
Sie hatte wieder begonnen zu Flüstern.